Garten-Guerilla

Die Städte werden unwirklicher und unwirtlicher. Sie bestehen in den alten und neuen Industrieländern aus Betonbetonbeton und in den Städten der Schwellenländer aus Betonbetonbon. Der Baustoff der Moderne  ist verkommen zum Symbol allseitiger Zementierung.

Wieder ist es der Markt, der nicht denken kann, sondern reagiert auf Angebot und Nachfrage. Die Akteure kommerzialisieren alle Flächen: Aus dem letzten Grün das neueste Grau –  so lange der Mensch Konsument bleibt.

Im Jahr 2000 schnappten sich Globalisierungskritiker gemeinsam mit Umweltaktivisten Spaten und Samen. Ohne zu fragen legten sie eine Rasenfläche auf dem Londoner Parliament Square an. Die Straße sollte zurück erobert werden. „Guerilla Gardening“ hat sich seitdem klammheimlich verbreitet.

Die illegale Aussaat von Pflanzen („Samenbomben“) wurde subtiles Mittel politischen Protests und zivilen Ungehorsams an möglichen und unmöglichen Orten. Schon mal ein urbanes Kartoffelfeld entdeckt?

Vorläufer des Guerilla gardenings sind Künstler wie Joseph Beuys, Friedenreich Hundertwasser und Luis Leroy, die „wildes Grün“ in den 70iger Jahren propagierten.

Anregungen für Aktionen findet man u.a. bei „Reset – for a better world“.