“Das hier ist definitiv nicht das Ende der Welt. Das ist hier der Anfang”, sagt die Deutschpolin Nele, als sie nach langen Fahrt in Galizien, im Geburtsort ihres Großvaters, ankommt. Wer etwas mehr vom Fliehen und Flüchtlingen, von Heimat und dem Wahnsinn der Welt, Vergangenheit und Gegenwart verstehen will, der muss das Buch “Katzenberge” von Sabrina Janesch lesen. Die Autorin schildert ihre Suche nach dem Geburtsort ihres Großvaters, der in Galizien knapp den Vertreibungsprogromen der letzten Kriegsjahre entkommen ist und im neuen Polen siedelt. Dort muss er sich den “Geistern” der vertriebenen Schlesier stellen. Es ist eine realistische und zärtliche Geschichte, fremd und berückend. Sie zeigt spiegelnd, was Flucht und Vertreibung bedeuten und das mit den Geschichten die Geschichte unsentimental verschmilzt. Nichts ist mehr klar. Am Ende steht nicht Recht oder Unrecht, sondern das Verstehen des Anfangs und die Annahme des Endes.